6 Länder in 14 Tagen
6 Länder in 14 Tagen
Ben wollte schon immer in Richtung Osten. Wieso also nicht Rumänien und Bulgarien als Ziel anpeilen.
Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht. Ein Bekannter von mir kommt aus Rumänien und hat mir viele Tipps gegeben. Auch auf YouTube findet man den Ein oder Anderen Beitrag dazu. Über den ACE haben wir uns im Vorfeld ein paar Routen angefordert und uns vor allem über das Thema Maut und Vignetten schlau gemacht. Meist sind wir zwar abseits der gebührenpflichtigen Straßen unterwegs, allerdings hatten wir nur 14 Tage Zeit und wollten so viele Kilometer wie möglich auf der Autobahn hinter uns bringen. (Zumindest in Österreich und quer durch Rumänien in Richtung Konstanza).
Wir haben uns also eine Route überlegt und sind über das Burgenland in Richtung Slowakei aufgebrochen. Unser erstes Ziel war Bratislava. Die Stadt an sich war aber überhaupt nichts für uns und wir sind weiter gefahren. Dabei haben wir einen tollen Stellplatz an der Donau entdeckt.
Da wir uns vorgenommen haben aufgrund unseres, zu diesem Zeitpunkt neuen Ausbaus, so oft es geht frei zu stehen sind wir Übernacht dort geblieben.
Auf dem Weg zur ungarischen Grenze sind wir auch oft "Offroad" gefahren.
Kurz vor der Grenze haben wir an der Donau Halt gemacht und den Tag verstreichen lassen. Es war total ruhig dort.
In der Slowakei sind fast alle Siedlungen eingezäunt und man merkt die angespannte Stimmung. Leider habe ich damals im Internet nicht wirklich viel dazu gefunden.
Angekommen in Ungarn haben wir einen Campingplatz angefahren. Wir wollten den Dicken nicht mitten in der Großstadt stehen lassen und vom Platz aus gab es eine gute Anbindung zur Bahn. Damit sind wir in die Stadt gefahren und haben Budapest erkundet.
Nach der Stadtbesichtigung haben wir noch einen Tag in Budapest verbracht und sind dann weiter Richtung Rumänische Grenze gefahren.
Das Passieren der Grenze von Ungarn zu Rumänien verlief reibungslos. Wir haben uns im Vorfeld zur Sicherheit Reisepässe ausstellen lassen. Weiter ging es Richtung Sibiu, einem bekannten Ort am Rande der Karpaten.
Ich hätte mir niemals gedacht, dass Rumänien so tolle Landschaft und Bergszenerie zu bieten hat. Wir sind teilweise auf besseren Straßen gefahren, als hier in Deutschland und haben auf dem Weg Richtung Sibiu wahnsinnig schöne Spots gefunden.
Weiter ging es auf die Trans-Alpina. Hier sind wir etwas Offroad gefahren und sind auf eine Hochebene hinauf. Ein schöner Platz jagte den Nächsten. Wir haben uns absolut in diese Gegend verliebt. Hier haben wir für die Nacht eine tolle Stelle gefunden:
In Rumänien darf man fast überall frei stehen. Meiden sollte man hierbei die Nationalparks an den Karpaten - und sich aufgrund der fast 8000 Bären zweimal überlegen, wo man stehen bleibt.
Wir hatten aber auf keinem einzigen der von uns gewählten Stellplätze Probleme. Nur mulmig war uns manchmal etwa deswegen, weil es viele verlassene Orte von Zeiten der Sowjetunion gibt. Hier sieht man zum Beispiel eine riesige Hotelanlage, die damals an einem Skigebiet gelegen zum verweilen eingeladen hat. Bei Nacht wirkte dieses Szene schon etwas angsteinflößend.
Entlang der Route findet man in fast jedem Dorf freilaufende Tiere. Auf der einen Seite schön, dass die Tiere soviel Platz haben, auf der anderen Seite ist die Tatsache nicht ungefährlich. Leider haben wir desöfteren Tierkadaver am Straßenrand liegen gesehen. Das war ein sehr trauriger Anblick.
Die Straße quer durch die Karpaten bietet einige Highlights. Wir lieben die Natur und sind hier voll auf unsere Kosten gekommen. Wir sind oft einfach von der Straße abgefahren und haben die Gegend erkundet.
Eine Überquerung des "Transfăgărășan" darf auf einer Tour quer durch Rumänien natürlich nicht fehlen. Also sind wir über Brezoi nach Kerz gefahren, um die Route ganz auszukosten. Noch heute bin ich von dieser Straße absolut überwältigt.
Am Fuße des Berges haben wir Halt gemacht und uns für die Nacht eingerichtet. Wir haben uns im Vorhinein gut überlegt dort stehen zu bleiben, weil es eine große Bärenpopulation an diesem Ort gibt. Zur Sicherheit haben wir das Fahrzeug ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr verlassen. Gesehen haben wir aber (leider) keinen.
Am nächsten Morgen ging es weiter. Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Sonne kam raus. Wahnsinn wie viele verlassene Orte und Anlagen es auf dieser Route gibt. Schade darum, weil die Gegend soviel zu bieten hat. Wir wissen nicht ganz warum so viele Gebäude nicht zu Ende gebaut wurden, wir vermuten aber, dass es am fehlenden Tourismus liegt. Hier ist aufgrund der Umstände die unsere Umwelt betreffen der Wasserpegel um einiges gesunken und man hätte von der Hotelanlage keinen direkten Zugang zum Wasser mehr gehabt:
Leider gibt es in Rumänien viel Müll. Am Straßenrand ist alles voll davon. Durch die fehlende Infrastruktur bleibt einfach alles liegen und wird der Natur überlassen. Das zerstört diese tollen Orte und ist leider auch sehr gefährlich für die Bären und alle anderen Tiere.
Weiter in Richtung Pitesti haben wir unsere erste außergewöhnliche tierische Begegnung gemacht. Wir sind aber lieber im Auto sitzen geblieben, da die Mutter bestimmt nicht fern war. Leider werden die Tiere von Touristen und Einheimischen angefüttert (oder riechen den Müll und die Reste der Menschen) und sind so sehr oft an den Straßen anzutreffen.
Aufgrund der kurzen Zeit sind wir danach gleich Richtung Bukarest weiter gefahren. Wir waren nie zuvor in so einem Straßenchaos gefangen. Weder Ampeln noch Straßenkennzeichnungen waren hier auf Kreuzungen zu finden. Ewig lang verlief der Weg einfach geradeaus durch den Großstadtjungel.
Nächstes Ziel: Konstanza am schwarzen Meer.
Zwischen verlassenen Hotelanlagen und einem Strand voller Muscheln habe ich hier das erste Mal in meinem Leben das schwarze Meer sehen dürfen. Das war absolut unglaublich. Dieser Ort schien immer so weit weg, unerreichbar und nun waren wir hier.
Zwischen Vama Veche und der bulgarischen Grenze habe ich für mich persönlich den Himmel auf Erden gefunden. Dieser Ort hat mich absolut umgehauen. Ein kleiner Küstenabschnitt für Camper, Freigeister und Familien, auf dem man frei stehen kann und direkten Zugang zum Meer hat. Ich habe die Zeit dort einfach nur genossen. Wir haben zwei weitere Tage dort verbracht. Unsere weitere Reise nach Bulgarien findet ihr in Teil 2.